Inhalt
In »Beethoven 7« widmet sich Sasha Waltz gemeinsam mit einem Ensemble von 14 Tänzer*innen der kompletten »Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92)« von Ludwig van Beethoven. In dieser besonderen Musik, entstanden 1812 am Lebensende des Komponisten, als er bereits taub wurde, schwingen Fragen seiner Zeit mit, die für uns auch heute noch eine Rolle spielen: Das Scheitern einer Revolution, die (erzwungene) Rückkehr zu alten Traditionen, die Reibung zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlicher Transformation und Restau-ration und der damit einhergehende Verlust von Freiheit und Zukunfts-perspektiven. Zu den live gespielten elektronischen Klängen von Diego Noguera mit dem Titel »Freiheit/Extasis«, die während des Kreationsprozesses entstanden, greift Sasha Waltz diese Themen zu Beginn des Abends auf und interpretiert sie aus zeitgenössischer Perspektive neu: Wie verhalten sich persönliche Freiheit und gesellschaftliche Zwänge zueinander?
Beethoven notierte 1812 in seinem Tagebuch die Frage: »[I]st der ächte Wahre Mensch / Ein Sklave der Umgebung oder Frey?«, und sieht — persönlich enttäuscht — die politische Idee der Freiheit zwischen Französischer Revolution und europäischer Restauration scheitern. Gleichzeitig ist sein Werk prägender Ausdruck einer ästhetischen Idee der künstlerischen Freiheit.
Besetzung
Konzept und Choreografie Sasha Waltz
Musik Ludwig van Beethoven 7. Sinfonie in A Dur, Op. 92; Diego Noguera (live) Freiheit / Extasis
Kostüm Bernd Skodzig, Federico Poucci
Licht Martin Hauk, Jörg Bittner
Dramaturgie Jochen Sandig
Repetition Jiri Bartovanec
Tanz & Choreografie Sasha Waltz & Guests
TRIGGERWARNUNG:
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass im ersten Teil von »Beethoven 7« mit einem erhöhten Geräuschpegel zu rechnen ist. Darüber hinaus können Basstöne in einem niedrigen Frequenzbereich zu körperlich spürbaren Schwingungsbelastungen führen. Wir halten Ohrstöpsel für Sie bereit!